Meine Freundin, der Guru und ich by William Sutcliffe

Meine Freundin, der Guru und ich by William Sutcliffe

Autor:William Sutcliffe
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-09-10T14:35:12+00:00


D,

Mach's gut.

Peace, L.

Wütend knüllte ich den Zettel zusammen, beschloß dann aber doch, ihn aufzubewahren, weshalb ich ihn wieder glattstrich, zusammenfaltete und ins BUCH legte.

Erschrocken registrierte ich, daß ich verpennt hatte und ziemlich spät dran war für meinen Bus. Normalerweise hatte sich Liz um das Rechtzeitig-Aufstehen-um-noch-den-Bus-zu-erwischen gekümmert.

Scheiße. Genaugenommen hatte sie sich eigentlich um alles gekümmert. Ich zog mich an, stopfte meine sämtlichen über das Zimmer verstreuten Klamotten in den Rucksack, schlüpfte in meine Schuhe, warf noch einmal einen Blick unter das Bett, hielt für einen Moment inne, leerte noch einmal den Inhalt meines Rucksacks auf das Bett und zählte die Kondomschachteln. Jawoll. Dacht ich's mir doch. Zwei fehlten.

Das war mir ein schöner Aschram, den sie da besuchte! Sah ihr ähnlich.

Das war also, was sie unter spirituell weiterkommen verstand. Sah ihr echt ähnlich. Ich betrachtete nachdenklich den Haufen Kondomschachteln auf meinem Bett, alle noch originalverpackt, und fühlte mich kurzzeitig wie gelähmt. Ich war ein Versager. Mein Leben war eine einziges Durcheinander. Ich gehörte ins Kloster.

Wie elend ich mich auch fühlte: Den Bus zu verpassen würde meine Situation auch nicht verbessern. Also zwang ich mich, erneut meinen Rucksack zu packen und mich auf den Weg zum Busbahnhof zu machen. Ich kam fast eine Viertelstunde zu spät, aber zum Glück stand der Bus noch da. Zu meinem äußersten Entsetzen sah ich jedoch, daß die vordersten drei Sitze im Bus bereits von Liz, Fee und Caz belegt waren.

Mein Sitz befand sich in der Reihe direkt hinter ihnen, und als ich einstieg, lächelten mich Fee und Caz in einer Weise an, wie man einen unartigen Leprakranken anlächelt. Liz schaute in die andere Richtung.

Ungeachtet der Tatsache, daß es nur eine recht kurze Fahrt war, gelang es Caz, gleich zweimal aus dem Fenster zu kotzen. Aufgrund der Geschwindigkeit des Busses flog ein nicht unbeträchtlicher Teil ihres Erbrochenen zu ihrem Fenster hinaus und zu meinem wieder herein, mitten in mein Gesicht.

Wie treffend, dachte ich, während ich mir Flocken halb-verdauter Linsen aus dem Gesicht wischte. Erst spannst du mir die Reisepartnerin aus, und dann kotzt du mir ins Gesicht. Hast du sonst noch einen Wunsch? Möchtest du vielleicht in mein Bett kacken?



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